Der Blut-Weiderich und Gemeine Gilbweiderich sind beides Pflanzen, die in Wassernähe wachsen und früher als Heilpflanzen verwendet wurden. Trotz des Namens sind sie jedoch nicht näher miteinander verwandt.
Blut- und Gilbweiderich blühen derzeit an den Gewässern und in den Feuchtwiesen. Gilbweiderich und Blutweiderich sind trotz dem ähnlichen Namen nicht näher miteinander verwandt. Der in der Schweiz vorkommende Blut-Weiderich gehört zur Familie der Weiderichgewächse (Lythracea). Die Gattung Gilbweiderich (Lysimachia) gehört hingegen zur Familie der Schlüsselblumengewächse (Primulacea).
Blutrote Blüten
Der Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) ist rund um den Stausee und auf dem Erlebnispfad an den Ufern der Gewässer zu finden, kommt aber auch in Mooren vor. Er bevorzugt Standorte, die in ihrer Feuchtigkeit stark variieren, aber meist sehr feucht sind. Man erkennt den Blut-Weiderich an seinen leuchtend rosa, etwa einen Zentimeter langen Blüten, die unregelmäßig in einer länglichen, endständigen Ähre angeordnet sind. Die Blätter sind lanzettlich und an der Basis abgerundet. Der Blut-Weiderich ist ein wichtiger Nektarlieferant für Schwebfliegen, Bienen und Schmetterlinge und dient als Nahrung für die Raupen des Nachtpfauenauges. Das «Blut» in seinem Namen verdankt er seiner traditionellen medizinischen Anwendung, da er in der Vergangenheit zur Stillung von Blutungen eingesetzt wurde.
Der Blut-Weiderich ist in weiten Teilen Europas und Asiens heimisch. In Süd- und Nordamerika sowie in Südafrika wurde er eingeführt. Dort gilt er als invasive Pflanze und wird bekämpft, da er den Nährstoffkreislauf verändert und grosse Bestände die Fließgeschwindigkeit von Flüssen verringern können. Dies führt zu einem Rückgang der Artenvielfalt von Feuchtgebietspflanzen und macht den Lebensraum für Feuchtgebietsvögel weniger geeignet.
Vergilbte Blüten
Auch der Gemeine Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) aus der Familie der Schlüsselblumengewächse ist rund um den Stausee zu finden. Er bevorzugt ebenfalls sehr feuchte Standorte, die in ihrer Feuchtigkeit stark schwanken, wie Ufer oder Riedwiesen. Im Gegensatz zum Blut-Weiderich hat er gelbe Blüten, die in kurzen Trauben oder Rispen wachsen. Diese werden von der Schenkelbiene bestäubt. Seine Blätter sind viel breiter als die des Blutweiderichs. Früher wurde der Gilbweiderich vielfältig in der traditionellen Medizin verwendet, wobei unterschiedliche Pflanzenteile für verschiedene Beschwerden genutzt wurden. Die Blätter wurden beispielsweise zu einer Paste verarbeitet und als Umschläge auf Wunden und Geschwüre gelegt.
Die Bezeichnung «Weiderich» bei diesen beiden feuchtigkeitsliebenden Heilpflanzen hat ihren Ursprung wahrscheinlich nicht in ihrer Verwandtschaft, sondern in der Ähnlichkeit ihrer Wuchsform und ihrer Standorte. Das «Weiderich» könnte sich auf die Blattformen beziehen, die bei beiden an die Blätter der Silberweider erinnern. Erfreuen Sie sich an diesen Pflanzen, wenn Sie sie in ihrem natürlichen Lebensraum sehen. Sie sind für einige einheimische Arten wichtig und verschönern mit ihren leuchtenden Blüten viele Uferbereiche.